Wer sind wir?
- Im Jahr 1923 gründete Erich Rahn (geb. am 01.05.1885, gest. am 05.07.1973) den Reichsverband für Jiu-Jitsu. Der Verband bestand damals aus einer Gruppe von Schülern und Fernschülern des Altmeisters. Aus diesen Anfängen entstand der heutige Deutsche Jiu-Jitsu Ring Erich Rahn e.V. und damit der älteste Kampfsportverband für waffenlose Selbstverteidigung in Deutschland.
- Mit dem Namen Erich Rahn ist nicht nur der DJJR untrennbar verbunden, sondern das Jiu-Jitsu in Deutschland überhaupt. Er war es, der 1906 in Berlin die erste Jiu-Jitsu-Schule gründete und Jiu-Jitsu in beispielloser Pionierarbeit in Deutschland einführte und bekannt machte.
- Sein legitimer Nachfolger war Ditmar Gdanietz, 10. Dan Jiu-Jitsu. Zahlreiche Judo- und Jiu-Jitsu-Meister, die heute z. T. auch in anderen Verbänden tätig sind oder waren, zählen zu den Schülern von Erich Rahn.
Welche Ziele haben wir?
- Der DJJR hat sich zum Ziel gesetzt, Künste der waffenlosen Selbstverteidigung in Deutschland zu verbreiten und qualitativ weiterzuentwickeln. Dabei sollte Qualität vor Quantität stehen, damit wir ein überschaubarer Verband mit hohem Niveau bleiben.
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Wie arbeitet der DJJR für diese Ziele?
- Mit einer sinnvollen Satzung, mit geringen Mitgliedsbeiträgen, mit möglichst unkomplizierter Verwaltungsarbeit des Präsidiums und seiner Mitarbeiter und mit einer offenen Tür für alle Budo-Sportler, egal welches System oder welche Art Selbstverteidigung sie auch betreiben, glauben wir, viele organisierte und unorganisierte Sportler mit Erfolg anzusprechen. Da die Vielfalt der Möglichkeiten und Techniken nahezu unbegrenzt ist, wollen wir unseren Mitgliedern nicht vorschreiben, welches System sie zu lernen haben. Jeder kann seine Art der Selbstverteidigung beibehalten und auch bei evtl. Prüfungen vertreten.
- Wir haben eine Vielzahl hoch qualifizierter Dan-Träger, die auf eine langjährige sportliche Laufbahn zurückblicken können und für den DJJR schon lange tätig sind. Durch Lehrgänge und Kontakte untereinander kann jeder von jedem etwas dazulernen.
Welche Vorteile bietet der DJJR?
- Gut organisierter Verband mit hohem Niveau und einer langer Tradition
- Angemessene Mitgliedsbeiträge
- Geringer Verwaltungsaufwand
- Keine Festschreibung eines bestimmten Stiles
- Akzeptanz von Mitgliedschaften in anderen Verbänden
- Regelmäßige Lehrgänge, die sowohl die praktische Seite der Kampfkünste (verschiedene Aspekte der Selbstverteidigung), als auch die theoretische Seite (z. B. Philosophie, Pädagogik, Ernährung, rechtliche Aspekte) zum Inhalt haben.
Satzung
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Prüfungsprogramm Jiu-Jitsu
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Biografie Erich Rahn
Erich Rahn (01.05.1885 - 05.07.1973)
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Erich Rahn, 10. Dan Jiu-Jitsu
Pionier des Jiu-Jitsu - und Judo-Sports in Deutschland
Erich Rahn stammte aus einer angesehenen Berliner Kaufmannsfamilie. Die Beziehungen seines Vaters reichten bis nach China und Japan und in seinem Hause verkehrte der kaiserlich-japanische Botschafter. Bei dessen Besuchen spielte der junge Erich mit den Söhnen des Botschafters. Die japanischen Kinder waren zwar im gleichen Alter, aber viel kleinerer Statur. Dennoch waren sie Erich Rahn bei gelegentlichen freundschaftlichen Raufereien immer überlegen. Viel später erst erfuhr er, dass die jungen Japaner damals schon Techniken der Kampfsportart Jiu-Jitsu anwandten. Ab diesem Zeitpunkt war er fest entschlossen, Jiu-Jitsu selbst zu lernen.
Jahre später sah er im Zirkus Schumann am Schiffbauerdamm in Berlin den japanischen Kämpfer Katsukuma Higashi, wie dieser in Sekundenschnelle einen größeren und scheinbar stärkeren Mann durch Jiu-Jitsu zu Boden zwang. Rahns Begeisterung steigerte sich derart, dass er Higashi überredete, ihm Unterricht in Jiu-Jitsu zu geben.
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Erich Rahn plante und betrieb die Verbreitung des Sports ab diesem Zeitpunkt mit sehr großem Eifer und Engagement. Es war der Beginn der Geschichte des Jiu-Jitsu- und Judo-Sports in Deutschland.
Der 21-jährige Erich Rahn - nunmehr Meister im Jiu-Jitsu - entschloss sich im Jahre 1906, in einem Hinterzimmer einer Kneipe in Berlin-Mitte (Niederwallstrasse am Spittelmarkt) den ersten Unterricht in Jiu-Jitsu zu geben. Damals noch mit wenig Erfolg, da das japanische Jiu-Jitsu seiner Meinung nach noch nicht perfektioniert war. Er baute diverse Techniken aus anderen Kampfsportarten ein, um das Jiu-Jitsu auf die europäische Kultur und Statur der Europäer abzustimmen.
Die Berliner Polizei wurde schließlich durch Vorführungen und Kämpfe auf ihn aufmerksam (1910). Es knüpften sich außerdem Verbindungen zum Militär. Dies bedeutete für ihn den Durchbruch, da er in beiden Bereichen Unterricht in Jiu-Jitsu erteilen konnte. Der 1. Weltkrieg sorgte für eine Unterbrechung seiner Lehrtätigkeit.
In den Jahren nach dem 1. Weltkrieg trat Erich Rahn gegen Ringer und namhafte Boxer an und absolvierte eine "Promotion-Tour" . Im Jahre 1921 eröffnete er eine Schule in Berlin-Schöneberg. Diese Schule in der Hauptstraße 5 konnte er bis zum Bombardement der Stadt im 2. Weltkrieg im Jahre 1944 fortführen.
Nach Kriegsende war es nicht einfach, seine Kampfsportschule wieder zu eröffnen: Die Besatzungsmächte erlaubten keinerlei Kampfsport. Die Engländer ließen als erste zu, dass Erich Rahn bei den Westalliierten Jiu-Jitsu lehrte. Im Jahre 1950 konnte Erich Rahn im Alter von nunmehr 65 Jahren endlich seine Schule wieder eröffnen - erneut in Berlin-Schöneberg in der Hauptstraße 109.
Zu diesem Zeitpunkt war schon ein Schüler in die Schule eingetreten, der später Erich Rahns Nachfolge antreten sollte: Ditmar Gdanietz, späterer Ehrenvorsitzender des "Deutschen Jiu-Jitsu Ring Erich Rahn e.V.", trat 1957 der Schule Rahn bei und gehörte zu den eifrigsten Schülern und bald auch zu den Trainern. Zu dieser Zeit ging Erich Rahn bereits am Stock, da die unzähligen Kämpfe seine Knie in Mitleidenschaft gezogen hatten. Im Jahre 1966 wurde Ditmar Gdanietz zum Cheftrainer des DJJR ernannt.
Am 1. Mai 1972, seinem 87. Geburtstag, übergab Erich Rahn seinem ebenbürtigen Nachfolger Ditmar Gdanietz die Schule. Gut ein Jahr später verstarb er schließlich nach kurzer, schwerer Krankheit. Ditmar Gdanietz († 26.05.2008) führte die "Kampfsportschule Rahn" in Berlin bis zum Ende des Jahres 2006. Heute wird die Schule von Thorsten Preiß und Alexander Bork weiter geleitet.
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Erinnerung an Ditmar Gdanietz
Zur Erinnerung an Ditmar Gdanietz 10. Dan Jiu-Jitsu,
Ehrenpräsident des Deutschen Jiu-Jitsu Ring Erich Rahn e.V.
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Im Alter von nur 64 Jahren verstarb Ditmar Gdanietz unerwartet am 26. Mai 2008.
Im Jahre 1957 trat er der Schule Erich Rahns bei und gehörte zu seinen eifrigsten Schülern. Trainingsfleiß und Talent führten dazu, dass Ditmar Gdanietz bald zum Lieblingsschüler von Erich Rahn und im Alter von nur 16 Jahren als Trainer eingesetzt wurde.
1966 ernannte Erich Rahn ihn zum Cheftrainer des Deutschen Jiu-Jitsu Rings. An seinem 87. Geburtstag am 1. Mai 1972 übergab Erich Rahn seine Schule an Ditmar Gdanietz und setzte ihn als seinen legitimen Nachfolger ein. Als erster Vorsitzender führte er den "Deutschen Jiu-Jitsu Ring" im Sinne Erich Rahns erfolgreich weiter. Im Jahre 1992 gab er sein Amt als Vorsitzender ab und wurde zum Ehrenpräsidenten des DJJR Erich Rahn e.V. berufen.
Aus seiner Schule gingen zahlreiche Dan-Träger hervor, die bis heute aktiv sind und Jiu-Jitsu weiter lehren.
Ditmar Gdanietz war stets ein Verfechter des Jiu-Jitsu-Geistes im Sinne Erich Rahns und war uns in seiner bescheidenen und umgänglichen Wesensart ein großes Vorbild.
Der Budosport hat einen großen Meister verloren. Ditmar Gdanietz war eine echte Persönlichkeit des Budosports, der alle viel zu verdanken haben.
Ditmar Gdanietz wird in den Herzen vieler Budokas weiter leben.
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